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Lena und Sebastian – Ein Weingut in neuen Händen
Lena und Sebastian sind die Nachfolger im Weingut Baum, einem Betrieb, der sich in zwei Bereiche gliedert: eine Abfüllanlage für andere Weingüter und die eigene Flaschenweinproduktion.
Als die beiden sich an uns wandten, hatte Sebastian gerade die Betriebsführung von seinem Vater übernommen, und Lena beendete ihr Studium. Beide wünschten sich, das Weingut stärker auszubauen und auf ihre Bedürfnisse als junges Unternehmerpaar zuzuschneiden. Gleichzeitig standen sie vor der Herausforderung, den Betrieb parallel zum voll ausgelasteten Abfüllgeschäft zu führen.
Die Ausgangslage: Herausforderungen und Ziele
Neben den typischen Fragen zum Marketing wollten sie ihre Arbeit so strukturieren, dass Lena einen angemessenen Platz innerhalb des Unternehmens und der Familie einnehmen konnte – ohne auf eine Rolle im Büro reduziert zu werden. Für beide war es wichtig, ihr Weingut, ihre Marke und ihre Arbeitsweise so zu gestalten, dass sie mit dem Privatleben als junge Familie vereinbar ist.
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Übernahme der Betriebsführung: Sebastian übernahm den Betrieb von seinem Vater, während Lena nach ihrem Studium eine Rolle im Unternehmen suchte.
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Paralleler Betrieb der Abfüllanlage: Die Abfüllanlage für andere Weingüter war bereits voll ausgelastet.
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Erweiterung des Weinguts: Lena und Sebastian wollten den Flaschenweinverkauf und die Marke modernisieren und ausbauen.
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Vereinbarkeit mit dem Familienleben: Lena und Sebastian wollten den Betrieb gemeinsam führen, nebeneinander als Paar auftreten und die Vereinbarkeit mit dem Familienleben sicherstellen.
Der Beginn der Beratung: Eine Bestandsaufnahme und ein unerwartetes Talent
Die Beratung startete mit einer gründlichen Bestandsaufnahme: Wir besichtigten den Betrieb, verkosteten die Weine und sprachen ausführlich mit Lena, Sebastian und Sebastians Eltern über ihre Vorstellungen und Ziele. Der Flaschenweinverkauf lief bislang unter der Marke „Weingut Baum“. Es hatte bereits Versuche gegeben, die Marke zu verjüngen, etwa durch Sondereditionen mit freien Designern, aber es fehlte ein klar definierter Markenkern.
Während der Beratung offenbarte sich eine unerwartete Seite von Lena: Sie zeichnete unentwegt Mandalas und abstrakte Zeichnungen in einem ausgeprägten eigenen Stil, sie zeichnete, um sich zu konzentrieren. Für sie war das weniger eine künstlerische Ausdrucksform, sondern vielmehr eine Methode, sich zu fokussieren.
Identifikation des Potenzials: Der Weg zur neuen Marke
Am Ende des ersten Beratungstages lag ein Quadratmeter voller Zeichnungen auf dem Tisch. Uns wurde schnell klar, dass hier ein unverwechselbarer Stil vor uns lag, der großes Potenzial für eine visuelle Differenzierung der Marke bot.
Die entscheidenden Fragen, die aufkamen:
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Was machen wir mit der Marke?: Wie sollte das Weingut Baum modernisiert werden?
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Wie konnte Lena integriert werden?: Wie konnte Lenas Rolle im Betrieb sichtbar und aktiv gestaltet werden?
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Wie könnte das kreative Potenzial genutzt werden?: Lena malte nicht bewusst für das Weingut, doch ihre Zeichnungen besaßen das Potenzial, das eine moderne und einzigartige Markenidentität zu bilden.
Die Neuausrichtung der Marke: Modernisierung und persönliche Identität
Nachdem wir die bisherigen Ansätze der Markenführung analysiert hatten, stellten wir fest, dass jüngere Kunden Lena und Sebastian bereits als Markenbotschafter betrachteten: Sie sagten nicht, dass sie „bei Weingut Baum“ einkauften, sondern „bei Lena und Sebastian“. Dieser inoffizielle Name gab uns die Richtung für die Modernisierung vor. Unser Vorschlag basierte auf drei Hauptpunkten:
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Namensgebung: Der Name „Lena und Sebastian“ sollte als Markenname verwendet werden, da er bereits in der Kundensprache etabliert war.
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Visuelle Gestaltung: Lenas Mandalas und Zeichnungen sollten die visuelle Identität der Marke prägen. Anstatt die Designs stark zu verändern, sollte ihr Stil direkt auf die Flaschen übertragen werden, um eine unverwechselbare Optik zu schaffen.
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Rollenintegration: Lenas Beitrag zur Marke würde die visuelle Gestaltung sein, während Sebastian für den Inhalt der Flaschen verantwortlich blieb. Beide Rollen sollten gleichberechtigt auf den Produkten sichtbar sein.
Die Umsetzung: Schritt für Schritt zur Marke
Für die Umsetzung der neuen Marke sollte der Polaroid-Stil genutzt werden, um eine hohe Flexibilität und Entwicklungsgeschwindigkeit zu gewährleisten. Das Sortiment wurde in zwei Bereiche gegliedert:
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Rebsortenweine: Diese sollten mit Lenas Mandalas versehen werden, die die Charakteristika des Weins (z.B. spitze Säuren, runde oder eckige Noten) widerspiegelten.
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Konzeptweine: Weine wie „Be Friendly“ erhielten individuelle Bilder, die zum jeweiligen Konzept passten.
Herausforderungen in der Zusammenarbeit: Lenas aktive Rolle
Für die Umsetzung wählten Lena und Sebastian die Designerin Heike Zuschke. Doch die ersten Entwürfe entsprachen nicht ihren Vorstellungen, und obwohl Lenas Stil verwendet wurde, konnten sie sich nicht damit identifizieren. In einer Zwischensitzung entschieden wir uns, den Ansatz zu ändern und konnten damit einen Durchbruch erreichen:
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Lenas aktive Beteiligung: Lena sollte als „Praktikantin“ unter der Aufsicht der Designerin selbst an ihrer Marke arbeiten. Sie übernahm Aufgaben wie:
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Das Ausschneiden der Etikettenformen.
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Das Entwickeln des Schriftzugs „Lena und Sebastian“.
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Das Malen unzähliger Mandalas, bis sie zufrieden waren.
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Ergebnis: Der Prozess ermöglichte es Lena, ihre eigene Marke mitzugestalten, und führte zu einer Marke, die völlig ihren Vorstellungen entsprach – handgemacht, unverwechselbar und authentisch.
Diese Form der Zusammenarbeit bildet bis heute das Erfolgsgeheimnis, mit dem Lena und Heike eine unvergleichliche Markenwelt erschaffen, die sie kontinuierlich weiterverfolgen.
Das Ergebnis: Eine Marke, die lebt und atmet
Die Marke „Lena und Sebastian“ entwickelte sich zu einem Symbol für die kreative und persönliche Verbindung des jungen Unternehmerpaares. Durch die enge Verknüpfung von Lenas Zeichnungen mit Sebastians Handwerk entstand eine Weinmarke, die eine authentische Geschichte erzählt. Die wichtigsten Effekte dieses Prozesses waren:
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Höhere Identifikation von Lena mit dem Betrieb und der Marke.
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Lena als Gestalterin, Sebastian als Weinmacher: Lenas künstlerischer Stil bereichert jede Flasche des Weinguts Baum, und sie wurden zusammen das Gesicht der Marke.
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Moderne Markenführung: Eine unverwechselbare, von innen heraus entwickelte Optik, die den Betrieb selbst und seine Geschichte widerspiegelte.
Die Markteinführung: Social Media als Hebel
Parallel zur Markenentwicklung dokumentierte Lena den gesamten Prozess auf Social Media:
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Kurzvideos und Fotos wurden von jedem Entwicklungsschritt angefertigt.
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Follower-Interaktion: Die Kunden wurden durch Umfragen in den Entwicklungsprozess einbezogen, was die Bindung und die Vorfreude auf die neue Marke verstärkte.
Durch diese kontinuierliche Einbindung ihrer Community gelang es Lena und Sebastian, eine starke emotionale Verbindung zu ihren Kunden aufzubauen. Viele Follower sahen sich nicht nur als Käufer, sondern als Teil der Geschichte von „Lena und Sebastian“.
Fazit: Ein Erfolg auf allen Ebenen
Der Erfolg dieser umfassenden Neugestaltung lag in der Verbindung von persönlicher Geschichte und authentischer Markenentwicklung. Lena und Sebastian schufen nicht nur eine neue Weinmarke, sondern auch eine Marke, die ihre Kunden auf einer tiefen emotionalen Ebene erreichte. Heute führen sie ihr Weingut mit Stolz, und die Marke „Lena und Sebastian“ hat eine Strahlkraft entwickelt, die Großes erwarten lässt.
Zur Website von Lena und Sebastian.
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